Von der Geschichte zum Leitmotiv. Wie BLANC & FISCHER seine Historie nutzt
Beim diesjährigen Kommunikationskongress am 11. und 12. September in Berlin präsentieren Stefan Burkhardt, Leiter Konzernkommunikation bei BLANC & FISCHER, und Dr. Ingo Stader von der Geschichtsagentur H&C Stader in einer Expert Session das Jubiläumsprojekt der BLANC & FISCHER-Gruppe. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Narrativs auf Basis der fundiert aufgearbeiteten Geschichte sowie der idealtypische Verlauf des Projekts.
Im Vorfeld des Kongresses geben Burkhardt und Stader erste Einblicke in die Aufarbeitung der Firmengeschichte und wie diese das Storytelling des Unternehmens stützt.
Das Gespräch führte Dr. Esther Graf
Warum habt Ihr Euch für diese Form der Aufarbeitung entschieden?
Stefan Burkhardt: 100 Jahre Unternehmensgeschichte verlangen zum einen nach einer entsprechenden Würdigung. Da gilt es natürlich, auf die Anfänge und die Entwicklungen zu schauen. Zum anderen hat sich aber immer mehr gezeigt: In unserer Historie liegt ein gewaltiger Hebel für unsere Unternehmenskultur. Dazu muss man wissen: Unsere Gründungsunternehmen wurden zwar beide 1925 gegründet – aber völlig unabhängig voneinander. 1931 fanden die Geschäftsmänner Heinrich Blanc und Karl Fischer zusammen, aus der Kunden-Lieferanten-Beziehung wurde eine Partnerschaft und Kapitalbeteiligung. Über die Jahrzehnte hat man sich immer wieder gebraucht und geholfen. Trotzdem haben die Firmen starke eigene Identitäten entwickelt. Heute sind wir alle auch Teil der BLANC & FISCHER-Gruppe und es ist eine gewaltige Aufgabe, auch diese Identität bei den Beschäftigten zu fördern.
Uns galt die Erzählung einer gemeinsamen BLANC & FISCHER-Geschichte als Chance, ein Narrativ aufzubauen, das die Identifikation und das Zugehörigkeitsempfinden im Konzern stärkt.
Das BLANC & FISCHER Jubiläumsprojekt gilt bei H&C Stader als idealtypisch. Warum?
Ingo Stader: Idealtypisch, weil klar gesagt wurde, wir müssen erstmal unsere ganze Historie kennen, die wir in den beiden Unternehmen haben. Vor fünf Jahren wurden wir als historischer Dienstleister hinzugezogen und dann hieß es: Historisches Material sichten, zusammenführen und auswerten, ergänzt um Zeitzeugeninterviews und weitere Recherchen in öffentlichen Archiven, um wirklich die Gesamtgeschichte zu kennen.
Es war von Anfang an der Wille da, die Geschichte fundiert aufarbeiten zu lassen, sodass wir vor diesem Hintergrund auch ein wissenschaftlich fundiertes Gutachten zur Rolle der Unternehmen in der NS-Zeit erstellen konnten. Aus unserer Sicht daher: alles richtig gemacht!
Welche für Unternehmen relevanten Themen wollt ihr in der Expert Session erörtern?
Ingo Stader: Wir wollen am Beispiel von BLANC & FISCHER darlegen, wie wichtig es ist, die eigene Unternehmensgeschichte zu kennen und zu deuten, um daraus ein Storytelling abzuleiten, das authentisch ist, auf historischen Fakten basiert.
Stefan Burkhardt: Wir können sicher einen Einblick geben, welche Chancen sich aus der Beschäftigung mit der Unternehmensgeschichte ergeben können und wie sie auf das Storytelling des Unternehmens einzahlen kann. Außerdem wird es darum gehen, wie es uns im Team mit HC Stader gelungen ist, das Vertrauen der Stakeholder für unseren Kurs der Geschichtskommunikation zu gewinnen und wie wir mit Berührungsängsten mit schwierigen Kapiteln in der Geschichte umgegangen sind.
H & C Stader auf dem Kommunikationskongress: „Von der Geschichte zum Leitmotiv. Wie BLANC & FISCHER seine Historie nutzt“
Expert Session am 11.09., Track 3: Wirtschaft, 12:25-12:55 Uhr
Speaker:
Stefan Burkhardt, Leiter Konzernkommunikation bei BLANC & FISCHER
Dr. Ingo Stader, Gründer und CEO der H&C Stader GmbH
Die Erstveröffentlichung des Beitrags war am 02.06.2025 auf KOM. Magazin für Kommunikation.
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