Im Dreiergespann History Communication mitgestalten

Im Dreiergespann History Communication mitgestalten
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Im September ging aus dem Netzwerk Corporate History Communication, das 2020 von unserem CEO Dr. Ingo Stader und Matthias Koch gegründet worden war, der DPRG-Arbeitskreis History Communication hervor. Ziel des Arbeitskreises ist die weitere Professionalisierung des Handlungsfelds History Communication – nun unter dem Dach der DPRG. Geleitet wird der Arbeitskreis von dem jungen Team Moritz Strobel, Julia Kneiphoff-Nünnerich und Dr. Max Schlenker.

H&C Stader hat die drei zum Interview geladen, um zu erfahren, was sie dazu bewegt hat, diese Aufgabe zu übernehmen, welches Potenzial sie generell in History Communication sehen und welche konkreten Ziele sie sich gesteckt haben.

 

Was hat euch daran gereizt im Leitungsteam des Arbeitskreises History Communication zu sein?

Moritz Strobel: Ausgangspunkt war bei mir die Teilnahme an einem Roundtable vom (damaligen) Netzwerk Corporate History Communication im März 2023 zum Thema Wertschöpfungsbeitrag von Corporate History Communication. Ich empfand den Austausch dort und bei den folgenden Netzwerktreffen als enorm gewinnbringend für meine tägliche Arbeit, die explizite Auseinandersetzung mit Geschichtsvermittlung und den verschiedenen Handlungsfeldern von History Communication. Und als sich jetzt die Möglichkeit aufgetan hat, in der Leitung des Arbeitskreises mitzuwirken, hatte ich direkt große Lust, die Chance zu nutzen und gemeinsam mit Dreiergespann mitzugestalten.

Julia Kneiphoff-Nünnerich: Das war bei mir ganz ähnlich. Ich habe durch diese Netzwerktreffen gemerkt, dass viele Gedanken, die ich zum Archiv hatte, wo es denn damit mal hingehen könnte −raus aus der reinen Entstaubungs- und Verzeichnungs-Bubble, rein ins Kommunizieren−, dass ich mit den Gedanken nicht allein bin, sondern dass das schon Menschen tun. Das war für mich total motivierend, das auch aktiv bei Gira anzugehen und in der Folge über meine Arbeit auf Veranstaltungen zu berichten, u. a. auf dem Kommunikationskongress letztes Jahr zusammen mit H&C Stader. Als mich dann Ingo [Stader, CEO von H&C Stader, Anm. d. Red.] anrief und fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit Max und Moritz zusammen eine führende Rolle in dem DPRG-Arbeitskreis einzunehmen, habe ich mich riesig gefreut. Ich habe große Lust, diese junge Perspektive einzubringen.

Max Schlenker: Ich selbst bin ja 2016 ganz frisch in die Branche gekommen, und wenn ich mir anschaue, was sich seitdem getan hat, ist es beeindruckend zu sehen, dass History Communication längst aus der Nische herausgetreten ist. Als Agentur haben wir das Handlungsfeld mindestens seit der Gründung des Netzwerks stark gepusht. Ich habe den Prozess so schon länger miterleben und begleiten dürfen und da hat es mich total gereizt, jetzt eine noch stärker gestaltende Rolle zu übernehmen.

 

Die meisten Netzwerkmitglieder sind jetzt Mitglieder des DPRG-Arbeitskreises. Ziel ist es, auch andere DPRG-Mitglieder aufzunehmen. Mit welchen Argumenten würdet ihr versuchen, DPRG-Mitglieder, die PR-Spezialist*innen sind, von Geschichtskommunikation in Unternehmen aber vielleicht noch nie gehört haben, für den Arbeitskreis History Communication zu gewinnen?

Moritz Strobel: Das Thema History Communication bietet viel mehr, als nur auf geschichtliche Aspekte einzugehen. Es gibt multiple Berührungspunkte zu anderen Unternehmensbereichen, z. B. wenn es darum geht, Belege für Nachhaltigkeit in der Firmenhistorie zu finden.

 Julia Kneiphoff-Nünnerich: Mein größtes Argument wäre, dass es was Gemeinsames ist, was man da schaffen kann und das ganze Unternehmen davon profitiert − Stichwort Mitarbeiterbindung−, und dass deshalb auch Personen aus den Bereichen HR und Vertrieb von History Communication profitieren können.

 Max Schlenker: Der Arbeitskreis lebt ja vor allem vom Austausch und da findet sich für jeden Interessierten garantiert ein Anknüpfungspunkt. Wir drei sind da das beste Beispiel: Moritz kommt von einem Konzern, Julia aus einem mittelständischen Familienunternehmen und ich aus einer Agentur. Genau so vielfältig ist der Arbeitskreis auch aufgestellt.

 

Wer ist Mitglied im Arbeitskreis und welche Themen habt ihr gesetzt?

 Julia Kneiphoff-Nünnerich: Unsere Mitglieder stammen aus den Bereichen Unternehmen, historische Dienstleistung und Wissenschaft. Der Arbeitskreis lebt von dieser Interdisziplinarität seiner Mitglieder und ihrem angeregten Austausch. Wir geben thematisch nichts vor. Wir machen thematische Angebote, die von den teilnehmenden Personen diskutiert werden. Welche Inhalte behandelt werden, basiert immer auf einer Mehrheitsentscheidung im Arbeitskreis.

 Max Schlenker: Wir haben gemeinsam Arbeitsgruppen gebildet, von denen sich etwa eine konkret mit der Messbarkeit des Wertschöpfungsbeitrags von History Communication beschäftigen wird und die andere mit einer Berufsfeldstudie, die auf den Weg gebracht werden soll. Weitere Arbeitsgruppen, die noch im Entstehen begriffen sind, werden sich mit der Vernetzung und zu definierenden Qualitätsstandards befassen.

 

Welche konkreten Ziele habt ihr euch für das erste Jahr gesteckt?

Moritz Strobel: Ziel ist es, als Arbeitskreis weiter zu wachsen – fachlich und interdisziplinär. Bereits bei unserer Gründungskonferenz konnten wir beobachten, dass unser Thema auch Personen außerhalb unseres Berufsfelds anspricht, z. B. aus den Bereichen Recht und Krisenkommunikation. Das hat uns besonders gefreut, denn es zeigt, wie relevant und vielfältig History Communication ist!

 Julia Kneiphoff-Nünnerich: Wir streben eine internationale Vernetzung an, um unseren Horizont zu erweitern und zu sehen, wo wir gegenseitig voneinander lernen können.

 Max Schlenker: In „Arbeitskreis“ steckt ja das Wort „Arbeiten“ – und dazu gehört auch, Ergebnisse zu liefern. Wir versuchen also, erste Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen zu verschriftlichen und damit Grundlagen zu schaffen, auf denen wir unsere weiteren Tätigkeiten aufbauen können. Und wenn wir diese dann auch einer breiteren Öffentlichkeit in der DPRG und darüber hinaus – denn schließlich gibt es ja weitere Akteur*innen auf dem Feld – vorstellen, diskutieren und in manchen Feldern vielleicht standardisierte Normen schaffen könnten, wäre das großartig.

 

Julia Kneiphoff-Nünnerich, Unternehmenskommunikation – Archiv und Geschichte, Gira Giersiepen GmbH & Co. KG

Moritz Strobel, Manager Employer Communications, Körber Group

Dr. Max Schlenker, Corporate History Consultant und Member of Management, H&C Stader GmbH

 


Der Arbeitskreis History Communication freut sich über neue Mitglieder!

Bei Interesse schreibt bitte an historycommunication@dprg.de